Um auf die aktuelle Situation der Handwerker im Kreis Warendorf aufmerksam zu machen, stiegen stv. Obermeister Thomas Dopheide von der Fachinnung Holz und Kunststoff Warendorf, Ann-Kristin Erdmann, Bereichsleiterin Innungen Warendorf, Frank Tischner, Hauptgeschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Steinfurt-Warendorf und Henning Rehbaum, CDU Landtagsabgeordneter, jetzt hoch hinaus auf einen Dachstuhl. Mit einem Banner „Stoppt den Export von Holz, sonst gibt es schon bald einen Baustopp“ zeigten sie Flagge für die holzverarbeitenden Betriebe in der Region. Parallel wurde die Politik mit einem gemeinsamen Schreiben der Dachdecker-Innung Warendorf und der Fachinnung Holz und Kunststoff Warendorf an ausgewählte Landtags-, Bundestags- und Europaabgeordnete auf die prekäre Situation von Zimmerern, Dachdeckern und anderen am Bau beteiligten Gewerken aufmerksam gemacht.
Die für die Aktion ausgewählte Baustelle liegt noch im Plan, die benötigten Baumaterialien sind vorhanden. Doch nicht überall auf Deutschlands Baustellen sieht es aktuell so aus. Denn die Lieferzeiten für Bauholz und Dämmmaterial haben sich deutlich verlängert und betragen zurzeit zwischen acht bis zwölf Wochen. „Gestiegene Preise sind das eine, aber die Nichtverfügbarkeit hat noch viel größere negative Auswirkungen auf die Baubranche, nämlich, dass einfach nicht weiter gebaut wird“, stellt stv. Obermeister Thomas Dopheide fest, „steigende Baukosten und erzwungene Baustopps werden damit auch zunehmend ein Problem für die Bauherren.“
„Der Baustoffmangel wird zu einer echten Wachstumsbremse für Wohnungsbau und energetische Sanierung. Beim Holz kann man kurzfristig nur an die Sägewerke appellieren, auch die deutsche Stammkundschaft ordentlich zu bedienen und die Waldbauern ins Boot zu holen. Auf die Dauer müssen wir in Deutschland diskutieren, wie wir wieder zu einer krisenfesten Lagerhaltung für wichtige Rohstoffe und Produkte kommen“, so Henning Rehbaum, CDU Landtagsabgeordneter.